Verbandsgeschichte

 

 

Die djo – Deutsche Jugend in Europa, Landesverband Bayern e.V. (djo-Bayern) wurde am 4. November 1951 als „Deutsche Jugend des Ostens (djo)“ von jungen deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aus dem Osteuropäischen Raum gegründet. Als Dachverband verschiedener Jugendverbände wie z.B. der Sudetendeutschen Jugend, der Pommern Jugend, der deutschen Banater Jugend, der Schlesischen Jugend und vielen mehr, setzte sich die djo-Bayern dafür ein einen Beitrag zu einem dauerhaften Frieden und einer Versöhnung und Verständigung aller junger Menschen in Deutschland und Europa beizutragen. Ziel des Verbandes war und ist es bis heute, Kindern und Jugendlichen gleich ob mit oder ohne Migrationserfahrung in die Gesellschaft zu integrieren und in ihrer Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen.

 

Schwerpunkt der djo lag in der musisch-kulturellen Kinder- und Jugendarbeit. Hierdurch sollten den jungen Heimatvertriebenen geholfen werden Flucht- und Kriegserlebnisse zu verarbeiten, ihre kulturelle Identität zu wahren und Teil der Gesellschaft zu werden. Zwischen den „Einheimischen“ und „Vertriebenen“ gab es oft erhebliche Spannungen. In einer Zeit, in der sich Deutschland im Wiederaufbau befand, Wohnraum, Arbeit und Essen knapp war, mussten Millionen Heimatvertriebene und Flüchtlinge aufgenommen werden. Diese wurden selten mit offenen Armen empfangen und standen einigen Ressentiments entgegen. Vielen Ängsten und Vorurteilen zum Trotz gelang es den Heimatvertriebenen, Geflüchteten und Spätaussiedlern Teil der Gesellschaft zu werden und einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau Deutschlands zu leisten. Die Gründung der djo lässt sich heute als ein wichtiger Beitrag zur Integration der Heimatvertriebenen und zu einem friedlichen Miteinander bewerten.

 

Neben der Integrations- und Kulturarbeit stellt die internationale Jugendarbeit und –Begegnung ein wichtiges Aufgabenspektrum der djo dar. Für viele Jugendliche war die djo viel mehr als nur Freizeitgestaltung. Sie bot die Möglichkeit zu politischem Engagement, kultureller Brauchtumspflege sowie eines Austausches mit dem Kennenlernen anderer Kulturen. Unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt“ entwickelte sich im Laufe der Zeit aus einem Zusammenschluss vielfältiger Jugendverbände ein Verband der in Vielfalt geeint ist.

 

Um dem Wandel der bundesdeutschen Gesellschaft  und der veränderten Mitgliederstruktur gerecht zu werden änderte die djo-Bayern 1991 ihren Namen in: „djo – Deutsche Jugend in Europa“. Neben den landsmannschaftlichen Jugendverbänden organisierten sich nun auch Vereinigungen junger Menschen mit Migrationshintergrund (VJM) unter dem Dach der djo. Diese Öffnung bot die Möglichkeit weitere Personengruppen anzusprechen und einen zeitgemäßen Beitrag zur Versöhnung und Integration aller Flüchtlinge und Vertriebenen weltweit zu leisten.